Die AOK, der MEDIVERBUND und der Hausärzteverband haben in Baden-Württemberg gemeinsam mit dem zentralen Entwicklungspartner x-tention IT-Fachanwendungen entwickelt, die den Haus- und Fachärzten die Arbeit erleichtern und auch den Versicherten enorme Vorteile bringen. x-tention stellt bei diesem umfangreichen Projekt nicht nur die auf IHE-Profilen basierenden Komponenten der zentralen Infrastruktur bereit, sondern betreibt das ganze Projekt auch in Rechenzentren mit einem Bereitschaftsdienst.

Die elektronische Arztvernetzung startete am 1. Juli 2019 und kann rund 7.500 versorgende Haus- und Fachärzte in ganz Baden-Württemberg vernetzen. Zu Beginn stehen stufenweise drei Anwendungen zur Verfügung – die elektronische AU-Bescheinigung (eAU), der elektronische Arztbrief (eArztbrief) und der Medikationsplan HAUSKOMET (HAUSsärztlich KOntrollierte MEdikamentöse Therapie).
Die Mehrwerte für alle Patienten und Leistungserbringer liegen klar auf der Hand.

Die eAU-Bescheinigung wird direkt aus der Arztpraxis heraus als unkomplizierter Einzelversand digital an die AOK übermittelt, was die Krankenkasse bei der Datenannahme und -verarbeitung deutlich entlastet. Für die Patientinnen und Patienten entfällt der Postversand. Das rechtzeitige Vorliegen der AU ermöglicht im Krankengeldfall einen noch besseren Versicherten-Service, insbesondere durch die schnellere Auszahlung von Krankengeld.

Der eArztbrief ist komfortabel, schnell, datenschutzrechtlich sicher und vor allem zuverlässig. Er erlaubt es den Ärzten erstmals, definierte Informationen bei Überweisung und Rücküberweisung strukturiert und durch digitale Verarbeitung in Echtzeit mit behandelnden Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung zu stellen.Dabei werden im Gesundheitswesen gängige Standards genutzt, sodass Krankenhäuser, Notfallpraxen, Apotheken oder Pflegedienste eingebunden werden können.

Mit HAUSKOMET steht den ärztlichen Vernetzungsteilnehmern eine vom Hausarzt gepflegte Übersicht der aktuellen Medikation eines Patienten zur Verfügung.Diese Information bildet die Grundlage für eine sinnvolle Prüfung von unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen und erhöht damit die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS).

Für die Fachanwendung HAUSKOMET wird aktuell die Anbindung an ein AMTS-Prüfmodul geplant. Dessen Nutzung bietet den Haus- und Fachärzten eine wesentliche Erleichterung bei der Beurteilung eventueller Therapierisiken.

Die Bereitschaft der Ärzte an dem innovativen Projekt teilzunehmen ist beeindruckend. Bereits im Vorfeld haben über 1.000 Praxen ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet. Die Fachanwendungen orientieren sich an etablierten IT-Standards und Praxisroutinen. Sie sind in die Praxisverwaltungssysteme integriert.

Im späteren Verlauf ist eine Kopplung der elektronischen Arztvernetzung mit dem bundesweiten Digitalen Gesundheitsnetzwerk der AOK-Gemeinschaft vorgesehen und aufgrund der gemeinsamen technischen Basis einfach umsetzbar. Zentrale Basis für die spätere Anbindung ist zum Beispiel der (CDA)-Standard von HL7 sowie ausgewählte IHE Profile.

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